Ein Relikt aus der "guten, alten Zeit", das schon mit dem alpenländisch Äußeren an der befahrenen Straße unweit vom "neuen" Walter von Cronberg-Platz und dem 1999 erbauten Collosseo so angenehm auffällt. Erstaunlicherweise waren sogar noch einige Parkplätze vor dem Haus frei. Innen ist die Zeit stehen geblieben. Gemütlich-kitschige Möblierung "wie bei Oma". Viele Uhren, wovon keine die richtige Zeit anzeigt. Wäre vielleicht auch zu viel "Tik Tak". Zeitgemäß ist lediglich der bekannte Radiosender aus Frankfurt. Zahlreiche Grand Ouvert-Urkunden zeugen davon, dass hier wohl viel Skat gespielt wurde (was mit dieser Generation leider ausstirbt). Corona-bedingt schwanken die Öffnungszeiten (die Stammgäste wissen: täglich außer dienstags 11 bis 22 Uhr). Manchmal gönnt sich das Inhaber-Ehepaar einfach nur eine verdiente Auszeit und will sich auf vorherige Nachfrage auch nicht festlegen. Aus demselben Grund sind nicht alle Gerichte erhältlich, die auf der Speisekarte im Kasten vor dem Haus angeschlagen werden. Den Empfehlungen der Frau des Hauses kann man aber blind vertrauen. Natürlich kommen hier Biere von Frankfurter Brauereien (Binding, Henniger) sowie das bayerische Andechs aus dem Fass. Weiß- und Grauburgunder haben mich nicht ganz überzeugt (vielleicht auch etwas zu warm). Wir wollten gerne von allem etwas probieren und entschieden uns für die serbisch-kroatische Platte, deren leckerer Belag mengenmäßig jedoch nur von jungen Menschen zu schaffen ist. Zumal zu unserer Überraschung zuvor eine Suppenschüssel mit selbstgemachter Brühe, Gemüsestreifen, Kräutern sowie Vermicelli (Fadennudeln) auf den Tisch kam. Da tat der Sliwowitz aufs Haus zum Abschluss geradezu Not.

Meine Bewertung 🌟🌟🌟🌟🌟, Danke für den schönen Abend 😎